Ein Phönix-Selbstbauer berichtet

„Sonnenenergie im Kuhstall“

Am 29. Dez. 95 (-4°C), dem dritten sonnigen Wintertag hintereinander, hat unser Solarspeicher am unteren Fühler eine Temperatur von +44°C erreicht. Da kann man nur stauen was selbst bei ganz tiefem Sonnenstand und Kälte noch möglich ist. Durch meine Beteiligung am ersten größeren Windrad im Saarland auf der Freisener Höhe wurde ich auch Mitglied der Energiewende Saar und erfuhr so vom Phönix-Projekt des Bundes der Energieverbraucher. Um mich genauer mit der Materie zu befassen kaufte ich mir das Buch: „So baue ich mir eine Solaranlage”. Die Planungen, stellen des Zuschußantrages und die ersten Vorbereitungen gingen noch im Herbst 94 über die Bühne. Der Aufbau der Kollektoren auf dem Dach erschien mir nicht günstig, bei nur 20° Neigung, zumal die Solarleitung durch zwei Etagen hätte verlegt werden müssen. Ein freier Kamin ist nicht vorhanden. Es bot sich der Bau eines Vordaches über einem Garagentor am Kellergeschoß an. So konnte die Anlage mit einer Neigung 45° montiert werden, die Solarleitung war leicht zu verlegen und mit insgesamt 20m relativ kurz. Das Vordach bauten wir mit Vierkanthölzern noch im Herbst 94 auf. Auch eine gemauerte Krippe (Kellerraum diente früher als Kuhstall) mußte abgerissen werden. Im Dez. 94 bestellten wir die Anlage „Phönix 3” mit 6m2 Kollektorfläche und einem 400L-Speicher was uns bei 5 Hausbewohnern die Richtige zu sein schien. Die Lieferung verzögerte sich bis Anfang März und erfolgte leider unangemeldet. Das hatte ein unnötiges herumschleppen des Speichers (Gewicht nur 162kg) zur Folge. Nachdem diese Schlacht geschlagen war ging es in 2 1/2 Wochen Urlaub ans Werk. Beim Hochziehen der 3 Kollektoren auf die Holzkonstruktion half die ganze Familie mit. Die restlichen Arbeiten konnte ich allein erledigen. Das Verlöten der Kupferrohre dürfte eigentlich keine Schwierigkeiten bereiten. Die zur Montage noch erforderlichen Teile zum Bau der Kalt- und Warmwasserleitung, sowie des Nachladekreises läßt man sich am besten im Fachhandel zusammenstellen.
Ernst Lorenz
Veröffentlichung: Energiewende Saarland e.V. Regionalausgabe 2 – Mai 1996

Ergänzung:
Außerdem besteht heute ohne weiteres die Möglichkeit, sowohl die Waschmaschine (Optimal: direkter Warmwasseranschluss und notwendige Technik ab Werk z. B. siehe Miele W3525 Allwater, Bild oben) als auch die Geschirrspülmaschine direkt an Warmwasser, also Solar anzuschließen. Bei der Geschirrspülmaschine, sollte man zuvor den Hersteller kontaktieren.